Flughafen Tempelhof

Flughafen Tempelhof

Der Flughafen Tempelhof - Ein Symbol des Widerstands und der Freiheit

Es war einmal ein Flughafen, der nicht nur die Geschichte der Luftfahrt, sondern auch die Geschichte einer ganzen Stadt und eines ganzen Landes prägte: der Flughafen Tempelhof in Berlin. In den 1920er Jahren erbaut, diente er als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa und wurde schnell zu einem Symbol der Moderne und des Fortschritts.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts, als die Welt in den Wirren des Kalten Krieges gefangen war, wurde der Flughafen Tempelhof zum Epizentrum einer der bemerkenswertesten humanitären Aktionen der Geschichte: der Berliner Luftbrücke. Die Stadt Berlin war damals in vier Besatzungszonen aufgeteilt, und die sowjetische Blockade der westlichen Zonen im Jahr 1948 führte zu einer akuten Versorgungskrise.

Die westlichen Alliierten, angeführt von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich, entschieden sich, die Blockade auf unkonventionelle Weise zu überwinden: Sie versorgten die eingeschlossenen West-Berliner aus der Luft. Der Flughafen Tempelhof wurde zum Dreh- und Angelpunkt dieser gewaltigen Anstrengung. Tag und Nacht landeten Flugzeuge, die als "Rosinenbomber" bekannt wurden, um Nahrungsmittel, Kohle und andere lebenswichtige Güter abzuliefern. Die Luftbrücke dauerte fast ein Jahr, bis die Sowjetunion schließlich die Blockade aufhob.

In den folgenden Jahrzehnten blieb der Flughafen Tempelhof ein Symbol der Freiheit und des Widerstands, während die Stadt Berlin weiterhin von der Berliner Mauer geteilt wurde. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands verlor der Flughafen allmählich an Bedeutung, und 2008 wurde der Flugbetrieb dort endgültig eingestellt.

Doch der Geist des Flughafens Tempelhof lebt weiter. Die weitläufigen Flächen wurden in einen öffentlichen Park umgewandelt, der als Tempelhofer Feld bekannt ist und den Berlinern als Ort der Erholung dient.